Von der Re-Sozialisierung von Normalität und Abweichung: eine persönliche Rückschau auf das biopsychosoziale Modell

Heiner Keupp

Abstract


Der Vorschlag von George Engel für ein multifaktorielles Modell psychischer Störungen wird in den historischen Kontext der Reform der psychosozialen Versorgung im letzten halben Jahrhundert eingeordnet. Die Kritik am „medizinischen Modell“ war bestimmt von dem Nachweis, dass psychisches Leid gesellschaftliche Ursachen hat, und sie war zugleich Teil einer intensiv betriebenen Veränderung der institutionellen Figuration psychosozialer Hilfen. Der Vorschlag von Engel stellt den Versuch dar, eine Art „historischen Kompromiss“ in der Suche nach einem tragfähigen Konzept für die neuen multidisziplinären Handlungsmuster zu ermöglichen. Angesichts einer starken Re-Biologisierung in der Psychopathologie ist dieser Kompromiss als gescheitert zu betrachten. Bezugnehmend auf die Zunahme an psychischen Störungen wird für die Notwendigkeit einer „Gesellschaftsdiagnostik“ plädiert.

Schlagworte


Kritik am medizinischen Modell; biopsychosoziales Modell als Kompromiss; Gesellschaftsdiagnostik

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© "Resonanzen" - E-Journal für biopsychosoziale Dialoge in Psychosomatischer Medizin, Psychotherapie, Supervision und Beratung (ISSN: 2307-8863)
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Department für Psychotherapie und Biopsychosoziale Gesundheit an der Donau-Universität Krems